Der derzeitige Status des Marktes und die Verbreitung von Porenbeton im Raum Südostasien ist sehr unterschiedlich. In Ländern wie Indonesien, Vietnam, Thailand und Malaysia wird Porenbeton schon lange eingesetzt, demnach existieren zahlreiche Produktionsstätten. Der philippinische Markt wächst rasant, wobei es derzeit nur wenige Porenbetonfabriken gibt. In Japan sind die superleichten Porenbeton-Dämmplatten sehr beliebt, wohingegen in Taiwan nahezu keine Porenbetonplatten verwendet wurden.

Dennoch kursieren viele Fehlinformationen und Vorurteile über Porenbeton. Hier einige Beispiele: “Porenbeton ist zu schwach für tragende Wände", "Porenbeton wird von Termiten zerfressen", "Porenbeton verfärbt sich durch den Alterungsprozess mit der Zeit grün", "Porenbetonwände schwitzen bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit". Diese Falschinformationen sind eine der Gründe, warum die Annahme auf dem Markt bislang so gering ist.

Die Produktionsstätten

Viele der bereits vorhandenen Produktionsstätten sind über zehn Jahre alt und wurden überwiegend von chinesischen Unternehmen geliefert. Eine vorausschauende Instandhaltung ist bisher nicht üblich, wodurch hohe Instandhaltungskosten anfallen und die Produktqualität negative beeinträchtigt wird. Diese Betriebe fertigen hauptsächlich 70 bis 75 mm breite Blöcke, die sehr gefragt sind und die Nachfrage auf dem Markt decken. Mangelnde Genauigkeit bei den Abmessungen und Schäden an den Blöcken verursachen keine größeren Probleme, da die Güteklasse B und sogar die Güteklasse C zu einem niedrigeren Preis verkauft werden können. Die Blöcke werden hauptsächlich dazu verwendet, den Zwischenraum zwischen dem Stahlbeton Gerüst auszufüllen, wobei anstelle von Porenbetonkleber viel Mörtel verwendet wird. Einige modernere Betriebe konkurrieren jedoch bereits mit den Älteren. Ein modernes und gut gewartetes Unternehmen kann eine höhere Produktivität und geringere Ausfallzeiten erreichen, wodurch die Produktionskosten pro Block sinken. Durch hochpräzise Schneideanlagen werden weniger Risse verursacht, und ein green separator anstelle eines white separator kann verhindern, dass die Blöcke nach der Behandlung im Autoklaven zusammenkleben.

Die Porenbetonindustrie wächst in Südostasien nach wie vor sehr schnell, und mehrere bestehende Hersteller sowie neue Unternehmen planen die Eröffnung neuer Werke. Darüber hinaus ist die Modernisierung und Aufrüstung bestehender Anlagen eine interessante Aufgabe, die darauf gerichtet ist, die Anlagen auf die zukünftigen Ansprüche von qualitativ hochwertige Blöcken und Platten vorzubereiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den modernen Anlagen zu verbessern. Die meisten der bestehenden "reinen" Blockfabriken können problemlos aufgerüstet werden, um auch verstärkte Platten zu fertigen, sofern der erforderliche Platz vorhanden ist. Veraltete und abgenutzte Produktionsmaschinen können durch modernste Versionen ersetzt werden.
 

Die zentralen Herausforderungen in der südostasiatischen Bauindustrie

• Die Bauzeit wird durch die steigenden Lohnkosten und die steigende Nachfrage nach Wohnraum beeinflusst. 
• Die Richtlinien für umweltfreundliches Bauen treten in Kraft oder werden verschärft und stellen die bisherige Bauweise vor eine Herausforderung. 
• Zunehmende Preisschwankungen bei Rohstoffen, wie z. B. Stahl. 
• (Natur-)Katastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Waldbrände nehmen an Häufigkeit und Intensität zu und stellen die Bauindustrie vor die Herausforderung, geeignete Lösungen zu entwickeln. 
• Der Energiebedarf nimmt schneller zu als das verfügbare Angebot. Energieeffiziente, umweltfreundliche Gebäude werden daher zunehmend an Relevanz gewinnen.

Porenbeton: Die vielversprechende Lösung für wichtige Herausforderungen

• Porenbetonblöcke können mit einer Dicke von bis zu 350 mm hergestellt werden und für tragende Wände von Gebäuden in allen Klimazonen verwendet werden, da sie eine hohe Wärmedämmung bieten und dadurch die Kosten für die Beheizung oder Klimatisierung des Gebäudes senken. Die Blöcke sparen 50 % der Bauzeit und bis zu 80 % der Kosten, da weniger Stahl benötigt wird im Vergleich zum Stahlbeton Gerüst. 
• Für schnell zu errichtende, kostengünstige Bauprojekte können Porenbetonplatten für die Außenwände verwendet werden. 
• Porenbeton-Trennwände oder Bodenplatten in Hochhäusern können sowohl die Kosten als auch die Gesamtmasse des Gebäudes reduzieren.
• Schmale Paneele mit geringer Dicke können als Verkleidung von Wänden eingesetzt werden, um den Brandschutz und die Wärmedämmung zu gewährleisten.
• Geringe Toleranzwerte bei den hochwertigen Blöcken ermöglichen das Verwenden von einer dünnen Schicht Fugenkleber, wodurch die Wärmedämmung durch Vermeidung von Kältequellen verbessert wird. 
• Porenbeton besteht zu 85 % aus Luft, daher können mit einem Kubikmeter Rohmaterial bis zu fünf Kubikmeter Porenbetonblöcke hergestellt werden. Durch die Verwendung natürlicher, leicht verfügbarer Materialien und die Reduktion der benötigten Zementmenge gilt Porenbeton als nachhaltiges Baumaterial mit einer geringen CO2-Bilanz.
   

Markteintritt

Der Einsatz von innovativer Porenbetontechnologie soll die Bauweise von Gebäuden verändern. Architekten, die die Materialien und die Bauweise festlegen, müssen über die Vorteile der Porenbetontechnologie informiert werden. Bauunternehmen sollten die neuen Möglichkeiten bei der Gestaltung von Wohngebäuden und mehrstöckigen Büros beachten. Die Hersteller von Porenbeton sollten ihre Anlagen aufrüsten, um Blöcke mit hoher Genauigkeit, verstärkte Paneele und Kleber für die ideale Anwendung von Porenbeton in jedem Bauprojekt bereitzustellen.
Viele Porenbetonhersteller und -Großhändler investieren bereits intensiv in Schulungen und arbeiten eng mit Architekten und anderen Kunden zusammen, um die Vorteile und den korrekten Einsatz von Porenbeton zu vermitteln. Diese Maßnahmen werden fortgeführt, um alle Vorteile zu erreichen. Architekten und Experten für umweltfreundliches Bauen sind zur Teilnahme eingeladen.
 

Eine entsprechende Erfolgsgeschichte konnte bereits in der Mongolei verzeichnet werden. MAK (ein Kunde von HESS AAC SYSTEMS aus der Mongolei) hat den Markt mit wettbewerbsfähigen, hochpräzisen Blöcken erobert und das Werk bereits um die Produktion von verstärkten Paneelen erweitert. Das staatliche Amt für Wohnungsbau hatte die Aufgabe, ein erschwingliches, wärmegedämmtes Haus für jedermann zu bauen. Dazu gehörte auch, die traditionellen und verbreiteten Jurtenzelte mit Feuerbeheizung durch Häuser aus Porenbetonblöcken mit Zentralheizungssystemen zu ersetzen. Um dies zu erreichen, musste die bestehende Bauweise grundsätzlich beeinflusst und verändert werden.